Wolfgang Pfaundler
06.03.1961

Waffenlager der Freiheitskämpfer in Innsbruck ausgehoben – Geheimdienstaktion

In einem von Wolfgang Pfaundler (im Bild) am Haydnplatz 4 in Innsbruck angemieteten Zimmer wurden 2 Maschinengewehre, 3 Schnellfeuergewehre, 10 Pistolen, 6 Plastikflaschen mit Donarit-Sprengstoff, Munition, diverses Sprengmaterial, Gebirgsausrüstungen und eine Karte mit eingezeichneten Attentatszielen in ganz Südtirol gefunden. Der Journalist Pfaundler war schon im Zweiten Weltkrieg im österreichischen Widerstand aktiv und ist ein Gründungsmitglied des Befreiungsausschuss Südtirol (BAS).

Die Vermieterin der Wohnung, Elli Oberwurzer-Brenken, ist die Witwe des ehem. holländischen Konsuls und eine Bekannte des Leiters des italienischen Kulturinstitutes in Innsbruck, Antonio Stefanini. Das italienische Kulturinstitut ist aber zugleich der Innsbrucker Sitz des italienischen Geheimdienstes SIFAR und die Anlaufstelle für die Anwerbung von Agenten! Und damit wissen wir auch schon, wie dieses Lager aufgeflogen ist… Als sie einmal den Namen Pfaundler erwähnt hat, ist Stefanini natürlich hellhörig geworden und hat das Zimmer untersucht. Als er die Koffer und Kisten sah, war für ihn der Fall klar. Vor drei Tagen hat dann ein Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes das Waffenlager bei dem Abwehroffizier des österreichischen Bundesheeres, Major Cutitz in Innsbruck, telefonisch angezeigt und dieser hat die Staatspolizei verständigt.

 

 

(Quelle Text: Baumgartner-Mayr-Mumelter: „Feuernacht“, Bozen 1992, S. 32 und „Der Spiegel“ Nr. 17/1961; Quelle Bild: Privatarchiv Dr. Helmut Golowitsch)

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