Anton Gostner
18.07.1961

Anton Gostner wird gefoltert

Es geht wirklich schrecklich zu hinter den Kasernenmauern in unserem Land.

Der herzkranke Hotelportier Anton Gostner aus St. Leonhard bei Brixen wurde heute vom Gefängnis in die Carabinieri-Kaserne in Brixen gebracht und dort, trotz seines Leidens, brutal gefoltert.

Gostner ist bereits am 20. Mai verhaftet und beschuldigt worden, an einer Versammlung des Bergisel-Bundes in Innsbruck teilgenommen und Gelder nach Südtirol gebracht zu haben. Jetzt nach der Feuernacht wollte man Informationen über die Verantwortlichen aus ihm herauspressen.

Er wurde geschlagen und mit den Händen über dem Kopf für vier Stunden vor eine Quarzlampe gestellt, wobei er mehrfach ohnmächtig wurde. Die Carabinieri zogen ihn an den Haaren auf den Boden und setzten ihm Käfer auf den Bauch, die ihm Löcher in die Haut gruben.

Später wurde er nach Eppan gebracht, wo er in der Carabinieri-Kaserne heftig geschlagen wurde. Dann zog man ihn nackt aus und schüttete ihm drei Stunden lang Salzwasser (vermutlich auch mit Säure versetzt) in den Mund und die Nase, bis er ohnmächtig wurde. Auch brennende Zigaretten wurden ihm in die Nasenlöcher, auf die Stirn und die Genitalien gedrückt.

Diese Folterungen werden sicher noch für Tage so weiter gehen, da die Carabinieri keine Gnade zu kennen scheinen. Hoffentlich hält sein Herz die Strapazen aus…

 

(Quelle Text: Schändung der Menschenwürde in Südtirol. Eine Dokumentation über die Folterung der Südtiroler politischen Gefangenen durch die italienische Polizei, Schriftenreihe des Mondseer Arbeitskreises, Bd. 3, S.29f; Quelle Bild: Dokumentationsarchiv der BAS-Ausstellung in Bozen, www.bas.tirol)

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